Bockkran als Funktionsmodell

Bockkran 1

Achtung: kleine aber wichtige Änderung an der Transportrolle für die Lauflatze!

 

Vorbild

Im Internet habe ich eine alte Zeichnung gefunden, die einen enfachen Bockkran relativ detailliert darstellte. Durch die Aufbauweise sind hier keine Antriebskomponenten in der Laufkatze erforderlich. Hebe- und Fahrantrieb sind seitwärts untergebracht und über Seile bzw Ketten bewegt.

Bockkran Zeichnung

Umsetzung als Spur 1 - Modell

Basis für die Planung der Umsetzung war eine Bauweise mit Messing - U-Profilen.

Das teuerste Profil 12x5 mm in der handelsüblichen Länge von 500 mm bestimmte die Laufbahnlänge von 248 mm, d.h. aus einem Profil ließen sich beide Kranlaufbahnen herstellen. Durch Optimieren der Überhänge ergab sich eine Lichte Weite von 200 mm zur Überspannung eines Ladegleises und einer Ladespur auf der Güterrampe.

Eine größere Ladehöhe sollte durch Beton- (Holz-) Sockel-Nachbildung erreicht werden, um Profillängen zu sparen.

Für das Steuerhaus war eine Bauweise aus 3D-Druck - Komponenten vorgesehen.

Bauzeichnung 1

Es ergaben sich daraus die bestimmenden Materialien:

  • Messing U-Profile 12x5, 10x4 und 5x2 mm
  • 2 Roco H0-Radsätz 9 mm Laufraddurchmesser
  • Messing Schnurrollen (Blockrollen) 7 mm, günstig im 25er Stück-Paket
  • 2 Uhlenbrock Digitalmotoren 81210
  • Rundstahl 2 mm für die Achsen

Aufbau in Messing-Bauweise, zunächst die Kranlaufbahn

Mittlerweile hatte ich durch Aufbau anderer Funktionsmodelle wie Schranke und Zugsignalanzeiger etwas Übung im Weichlöten mir der Flamme (Dremel Feinlötgerät). Durch den Tipp eines Freuindes habe ich diesmal einen Kohlelötblock verwendet, auf dem man die zu lötenden Teile sehr gut mit Stecknadeln fixieren kann.

Es begann mit dem Ablängen der Kranlaufbahnen:

Krantraverse 2 abgelngt 500

Anschliessend wurden sie provisorisch zusammen geheftet (gelötet), um die Achsbohrungen für beide Seiten passgenau herstellen zu können:

Krantraverse 1a verltet zum Bohren 500

Krantraverse 3 gebohrt 500

Nach dem Bohren wurde die Kranbahnen wieder getrennt:

Krantraverse 4 getrenn 500t

Danach wurden die Kopfteile angelötet. Ein 20mm - Kantholz diente zur Fixierung:

Krantraverse 5 Ltvorrichtung 500

Gelötet wurde jeweils auf dem Holzkohlelötblock und mit Überlänge der aufzulötenden Profile; Abflexen ist einfacher als passgenau abgelängt zu verlöten:

Krantraverse 6 Kopfteile geltet 500

Die Kranlaufbahn sah dann so aus:

Krantraverse 7 mit Kopfteilen 500

Anschliessend wurden noch die Lagerböcke für eine Umlenkrolle angelötet und probehalber die Achsen aufgesetzt. Der H0-Abstand ist jetzt zu schmal, aber die Laufräder bekommen ohnehin neue 2mm - Achsen ohne Spitzenlagerung:

Krantraverse 8 komplett verltet 500

Krantraverse 9 Detail Rollenlage 500r

Abschliessend wurden die Aufnahmen für die Stützen freigefräst:

Krantraverse 10 Sttzenanschluss gefrst 500

Damit war die Kranlaufbahn fertig.

Aufbau in Kranstützen

Die Schrägen der Stützen in den Profilen anzureißen war umständlich. Deshalb habe ich einen 1:1 Ausdruck der Stützenzeichnung als Grundlage für die Montage gewählt:

Bauzeichnung 2

Es gegann wieder mit dem Ablängen der Seitenteile:

Sttzen 1 Lngstrger abgelng 500t

Die oberen Schrägen wurden mit einer normalen Doppelschleifmaschine angeschliffen, sie mussten nur grob passen. Die Ungenauigkeiten wurden beim Löten verdeckt:

Sttzen 2 Lngstrger angeschrgt 500

Damit beide Stützen genau gleich werden, wurde eine einfache Fixierung in Form einer Holzleiste als Anschlag auf die 1:1 - Zeichnung geklebt:

Sttzen 3 Ltanschlag 500

Ein ebenes Untergestell diente als Lötvorrichtung:

Sttzen 4 Ltgestell 500

Die Seitenträger wurden mit Stecknadeln fixiert und in dieser Fixierung dann beide Stützen verlötet:

Sttzen 5 Fixierung Lngstrger 500

Sttzen 6 Fixierung Quertrger oben 500

Zum Löten wurde dann der drunterliegende Teil der Zeichnung weggeklappt:

Sttzen 7 Fixierung Quertrger Lten oben 500

Nach dem ersten Löten der oberen Querstrebe war genug Stabilität vorhanden, um die Zeichnung entfernen zu können und die anderen Querstreben in mit Stecknadeln fixierten Positionen verlöten zu können:

Sttzen 8 Fixierung Quertrger Rest 500

Nach dem Löten wurden die Überstände der Querträger abgeflext; am Ende ergab es zwei identische Seitenstützen:

Sttzen 9 Quertrger abgelngt 500

Die Fußenden wurden mit der Doppelschleifmaschine auf ebene Auflage getrimmt:

Sttzen 10 Anfasung unten 500

Damit waren die Seitenstützen fertg.

Zusammenbau Laufbahnund Stützen

Die Ausrichtung der ersten Stütze gegenüber der Kranlaufbahn erfolgte auf der Werkbank, anschliessend wurde verlötet:

Sttzen 11 Fixierung Krantraverse 500

Danach konnte die zweite Stütze ohne eine weitere Vorrichtung gelötet werden:

Sttzen 12 eingeltet 500

Die vier diagonalen Stützprofile und das Stabilisierungskreuz der vorderen Stütze aus 2mm Messingrohr waren dann nur noch Verschönerungen für eine bessere Optik.

Stellprobe

Die Stellprobe erfolgte dann durch Unterlegen von Holzleisten, die später die Betonsockel darstellen sollten:

Bockkran Stellprobe 700

Die Laufkatze war zunächst nach den bekannten Prinzipien auch in Messingbauweise erstellt worden, wurde aber mit korrigierten Abmessungen in verbesserter Ausführung als 3D-Druck realisiert:

Bockkran fertig zum Lackieren 700

Laufkatze als 3D-Druck

Die Laufkatze in Messing war nicht zufriedenstellend; die Achsabstände mussten um einen Millimeter verlängert werden und das plane Zusammenlöten war nicht gut gelungen.

Also wurde eine neue Laufkatze mittels des 3D-Druckers erstellt, bestehend aus Unterteil und Abdeckung (stehendes U-Profil läst sich drucktechnisch nicht erstellen):

Laufkatze Rahmen 500

Laufkatze Rahmenplatte 500

Steuerhaus

Für das Steuerhaus war von Anfang an 3D-Druck vorgesehen. Man muss zwar einen Bausatz kreieren, aber unterm Strich ist das die einfachste Methode alle Anforderungen zu berücksichtigen:

Bockkran Antriebshaus 500

Zum Einbau und für Justierungen des Antriebs kann die hintere Hälfte abgezogen werden:

Bockkran Antriebshaus geffnet 500

Die vordere Hälfte wurde mit Sekundenkleber am Krangestell angeklebt - natürlich nach dem Lackieren.

Das Steuerhaus besteht inklusive Motorhalterungen aus 12 3D-Komponenten, deren Darstellung hier den Umfang sprengen würde. Alle 3D-Druckfiles sind im Download enthalten.

Antriebe

Die einfachste Art die Seilantriebe zu realisieren ist der Einsatz von Uhlenbrock Digitalmotoren. Sie können über eine Lokadresse aufgerufen werden und über f1 bis f4 gesteuert werden, alternativ später auch über einen Joystick im Gleisbildstellwerk Track Control.

Im Steuerhaus ist genug Platz für eine servicefreundliche Unterbringung:

Antriebsblock am Kran 500

Das umlaufende Seil für die Laufkatze benötigt eine Spannvorrichtung, um genug Reibung am Motor-Seilrad erzeugen zu können. Daher ist der gesamte Antriebsblock über Federn spannbar:

Antriebsblock im Steuerhaus 700

Die Vorspannung kann durch Zusammendrücken einer (Kugelschreiber-) Feder mit der rechten M3-Mutter eingestellt werden.

Der gesamte Motorenblock ist dazu auf einem Gleitdorn (3D-Druckteil) beweglich geführt:

Antriebsblock 3 500

Motorenhalter Gleitdorn 500

 

Inbetriebnahme und Modifikationen

Es gab im Rahmen der Inbetriebnahme erfreulicherweise keine Probleme!

Die Federspannung für den Antriebsblock wurde soweit erhöht, bis ein sicherer Vor- und Zurücklauf der Laufkatze gegeben war - unter Belastung eines kleinen Steins als Ladegut.

Die Parameter der Motoren wurden vom Bekohlungskran übernommen:

Testlauf 1 700

Am Steuerhaus musste noch ein kleiner Schlitz eingefräst werde, um einen freien Lauf der Fahrseile zu ermöglichen.

Die Steuerung erfolgt über Lokadresse 6 für beide Motoren, f1 und f2 sind die Fahrbefehle für die Laufkatze, f3 und f4 die Hub-/Senk-Befehle für den Flaschenzug.

Durch die Anordnung der Seile wie im Vorbild ändert sich die Höhe der Last beim Verfahren der Laufkatze nicht - haben die Konstrukteure damals schon genial gelöst!

Was bleibt ist die Steuerung mittel Joystick im Gleisbildstellpult des Güterbahnhofs. Hoffentlich ist das Element bald wieder lieferbar.

 

Änderung Laufkatzen-Antrieb

Die Antriebe funktionierten prinzipiell sehr gut. Nach längeren Standzeiten fehlte es allerdings an Grip an der Transportrolle für die Laufkatze. Zuerst habe ich die Ferderspannung erhöht. Das war aber keine gute Lösung, der Antrieb wurde zu schwergängig. Es musste also für mehr Grip an der Seilrolle gesorgt werden. Dazu habe ich einen Streifen feinstes Schmirgelpapier (600er Naßschleifpapier) mit Sekundenkleber auf die Rolle geklebt:

Seilrolle mit Schleifpapier

Alles wieder eingebaut und ein neues Seil aufgelegt - mit zwei Windungen auf der Seilrolle - und getestet: läuft wunderbar!

Seilrolle 2 Umschlingungen

Tipp zum Auflegen eines neuen Seils für die Laufkatze:

  • Laufkatze mit Klebeband fixieren
  • Seil in übergroßer Länge abschneiden
  • Seil an der vom Antrieb abgewandten Seite an der Laufkatze befestigen
  • Seil über die Rollen mit zwei Windungen auf der Antriebsrolle zurückführen
  • Seil durch die Öse der Laufkatze ziehen und mit einem Gewicht (Schraube M10 o.ä.) belasten
  • Checken ob das Seil auch AUF den Seilrollen läuft
  • Seil leicht vorspannen und verknoten
  • Knoten mit einem Tropfen Klebstoff fixieren

 

 

Im Download-Bereich findet ihr alle Dateien für den Nachbau mit den original CAD-Files, damit Ihr ggfs Anpassungen und Änderungen vornehmen könnt. 

Aufbau und Funktion könnt  ihr euch demnächst auch in meiner Video-Gallery ansehen.  

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