Aufbauprinzipien Spu1 - Modellbahnanlage
Anlagenunterbau und Aufbauprinzip
Begonnen hat alles mit prinzipiellen Überlegungen:
- Stabilität für die teilweise schweren Lokomotiven sollte ein solider Kastenrahmen leisten
- Alle erforderlichen Materialien sollten in jedem Baumarkt beschaffbar sein
- Die Stützen sollten durch verstellbare Schraubfüße in der Höhe justierbar sein
- Vorgehängte Anlagenteile sollten stabil und einstellbar abgestütz werden
- Die vorhandene Fläche sollte unter Berücksichtigung des Lichtraumprofils größtmöglichst ausgenutzt werden
- Die Aufstellung von Signalen linksseitig in Fahrtrichtung wurde in Kauf genommen, dann gekennzeichnet durch Schachbretttafeln
- Die Aufstellung von Signalen linksseitig in Fahrtrichtung wurde in Kauf genommen, dann gekennzeichnet durch Schachbretttafeln
Zu berücksichtigen war natürlich die vorhandene Dachschräge. Die Gleise sollten in einem möglichst optimalen Blickwinkel zur Augenhöhe sein. Ausserdem sollte man auf einem Drehstuhl sitzend die Beine noch unter die Anlage stellen können.
Nach geplanter Lage der Gleise ergab sich daraus eine Absenkung der Anlagenplattform um 65mm unterhalb des Knickbeginns der Schräge. Unter Berücksichtigung der Rahmenhöhe von 96mm ergab sich ein Freiraum von 64cm für die Beine im Sitzen - das reicht.
Anschliessend wurden mit gängigen Baumarktmaterialien die ersten "Module" konstruiert. Sie wurden dann mit Schloßschrauben M8 verbunden und bilden den verwindungsfesten Unterbau.
Hier die grundsätzlichen Materialkomponenten:
- Glattkantbretter 96x18mm
- Metallwinkel 80x80mm
- Glattkanthölzer 65x65mm (als Stützen)
- Einschlagmutter M10 (für die Gewindefüße)
- Spanplatte 16mm im Zuschnitt (Anlagenplatte), auf den Rahmen aufgeschraubt
- Gewindefüße M10, Eigenbau:
- Maschinenschraube M10x60, geschweißt auf
- Unterlegscheibe M10x50
- Kontermutter M10 zur Fixierung der Höheneinstellung
Hier die Detailsdarstellung eines Schraubfusses:
Die anfändliche Idee, die Gleise auf Trassenbretter aus 16mm Spanplatte zu verlegen, habe ich wieder verworfen. Es sind zu wenig Freiräume vorhanden, die mit Gelände modelliert werden können. Abwechslung in der Geländegestaltung sollen nun Erhöhungen oberhalb der Grundplatte bringen.
Staionärer Aufbau der Modellbahnanlage nach dem Modulprinzip
Da der Raum zu Beginn des Aufbaus noch nicht gänzlich frei war, ging es dort los, wo Platz war. Daraus ergab sich auch ein quasi modularer Aufbau.
Es startete mit den Teilen, die sicherlich sonst zuletzt gebaut worden wären, was aber auch Vorteile hatte:
- Hier wurde nicht gepfuscht, wie das mit Anhängseln leicht passiert
- Die Rahmen-Konstruktionsprinzipien konnten ausprobiert werden
Start des Aufbaus
Der erste Schritt:
Wanddurchbruch und drei Rahmen mit 16mm Spanplatten aufstellen
Die ersten Module waren die zwei Rahmen, die den Abstellbereich tragen. Jeweils zwei Rahmen haben gemeinsame Beine in der Mitte. Das reduziert den Aufwand und ist bei den gewählten Abmessungen vollkommen ausreichend für die Stabilität.
Hinter der Wand wurde das erste Plattenmodul im eigentlichen Modellbahnraum aufgestellt. Es trägt das Anschlußgleis und die Abzweigung zum Industriegleis, das nun Anschlußgleis für die Dieseltankstelle ist.
Eine Statik für den Unterbau gibt es nicht - reicht so allemal, ws wird ja fast immer überdimensiniert. Bewährt haben sich die einstellbaren Stützbeinlängen, s.a. obrige Detailabbildung.
Fortlaufender Ausbau nach dem Modulprinzip
Die weiteren "Module" wurden im Keller vorgefertigt, und zwar in der Größe, in der sie gerade noch durch den Treppenaufgang passten. Nachdem die Unterkonstruktion weiter voran getrieben worden war, wurden im linken Bahnhof-Einfahrtsbereich die Gleise provisorisch verlegt.
Unter die Gleise wurde ein Bahndamm gelegt, zugeschnitten aus 10mm Styroporplatten.
Der Unterbau ist abgeschrägt und stellt so den Bahnkörper dar.
Die Ausgangs-Informationen zum Anfertigen des Bahnkörpers kann man dieser Zeichnung der BD AG / TU Cottbus entnehmen, bemaßt für den Maßstab Spur 0 .
Umgerechnet auf Spur1 ergeben sich die nachstehenden Maße. Eigentlich müsste die Höhe des Styroporkörpers 14mm betragen, leider kein handelsübliches Mass für Syroporplatten. Mit Rücksicht auf die Freiräume unter den Dachschrägen im Modellbahnraum wurde 10mm gewählt - also das kleinere handelsübliche Format, in jedem Baumarkt in Plattengrösse 50x100cm günstig zu bekommen.
Die Gleisgeometrie muß vollständig fertig sein, um dann aus darunter geschobenen Styroporplatten passgenau die Trassen nach Anzeichnung mit einem Heissdrahtschneider herausschneiden zu können.
Sehr wichtig ist die fertige Gleisgeometrie auch zum Zuschnitt der Bogenradien.
Nach dem Einfärben des Bahnkörpers mit normaler Farbe für die Innen-Renovierung , allerdings abgetönt wie die Gleiskörper der Märklin H0-Gleise, dem Festkleben mit Weißleim und dem Fixieren der Gleise, ebenfalls mit Weissleim (die vollständige Fixierung erfolgt dann durch Einschottern), konnte alles verdrahtet werden.
Dazu wurden unter die Anlage Verkabelungsträger geschraubt, die nach nebenstehendem Prinzip aufgebaut sind.
Dies ist eine Abweichung zum ursprünglichen Prinzip, hat sich aber als einfacher zu realisieren bewährt. Ausserdem konnte durch die Dimensionierung von Rahmen- und Spanplatten auf die Stützleisten unter den Trassen verzichtet werden.
Passend zu den Anlagenteilen konnten die Verkabelungsträger vorgefertigt werden, so dass nicht die ganze Arbeit "unter Tage" stattfinden musste.
Die Kabel wurden dann einfach in die Ringbinderleisten eingelegt - und können flexibel ergänzt oder geändert werden. Die Lage der Elektronikbausteine muss nur ungefähr festgelegt werden, eben dort, wo voraussichtlich die meisten Verbindungen zusammengefasst werden können.
Die Lüsterklemmen dienen zum Verbinden mit dem nächsten Verkabelungsträger oder zum Anschluss an die Versorgung.
Rechts im Bild ist ersichtlich, dass mit der ca 18mm längeren unteren Leiste und einem Loch darin die Befestigung am Rahmenprofil erfolgen kann.
Die Anlage wächst
Alle Rahmengestelle für die Ringstrecke sind aufgebaut, die Gleise sind auf Styropor-Unterbau verlegt und fixiert. Die Steuerung ist soweit installiert, dass die Ringstrecke "linksherum" und die Abstellgruppe befahren werden können.
Der Platz für die Bahnsteige zeichnet sich ab.
Während der Aufbauphase lagen natürlich im Innenraum dauernd Werkzeuge und Materialkästen herum - aber alles wegzuräumen war für ein paar Aufnahmen vom Arbeitsfortschritt zu viel Aufwand.
Erste Testzüge fahren auf der Anlage
Das Industriegleis, gedacht für das Abstellen eines Waggons, war mittlerweile auch befahrbar. Hier ist gerade eine weitere Testlok abgestellt: eine 91er. Jetzt ist diese Gleis der Anschluß zur Tankstelle für die Diesellokomotiven.
Der Unterbau wurde weiter ergänzt und die Gleise für den Güterbereich und das kleine BW verlegt.
Um nicht in Nöte bei der Erreichbarkeit des hinteren Anlagenteils zu kommen, wurde ein Lok-Abstellgleis im BW weggelassen. Dafür wurde das linke Gleis in zwei Abschnitte unterteilt, um zwei Lokomotiven hintereinander abstellen zu können.
In der Praxis hat sich das bei Zugfahrten mit dem TrainController aber nicht bewährt: die Abstellbereiche waren zu kurz; jetzt ist der erste Abschnitt Bremsgleis und der zweite Abschnitt Stoppteil - es kann also nur noch eine Lok abgestellt werden, das aber durch programmierte Zugfahrten oder per Drag & Drop !
Die Gleisabschnitte waren mittlerweile alle an Besetztmelder angeschlossen. Für den Bereich Güterbahnhof und BW waren 2 Module 63320 mit 16 Abschnitten erforderlich.
Alle Module sind in das Loconet-Netzwerk eingebunden.
Der Aufbau der Gleisgeometrie war damit fertig und die Testfahrten und Programmierungen des Traincontroller konnten erfolgen. Berichte dazu findet ihr in den entsprechenden Menüpunkten.