Umbau Spur1 Lok "Max" aus Startpackung in "Supermax"
Meine erste Lok aus der Startpackung der 90er Jahre war auch der erste Umbaukandidat. Die Verbesserungen dieses äusserst simplen Modells lagen auf der Hand:
- Sound-Decoder
- Steuerung ersetzen
- 3-Licht Spitzensignal, vorn und hinten
- Lichtwechsel auf Schlusslaterne, rot
Damit sollte die Lok im Kreise der Profi-Modelle die "geputzte Museumslok" darstellen.
Komponenten zum Lokumbau
Lok "Max" aus einer Startpackung
Ein Uhlenbrock Intellisound-Modul 32100 als neuer Dekoder mit Soundfunktion, als Kit leider nicht mehr lieferbar.
Ersatzweise kann ein Decoder 34520 (leer, ohne Soundinhalt) mit Lautsprecher 31141 eingesetzt werden. Die meisten Händler spielen kostenfrei einen passenden Sound einer T3 auf.
Eine H0-Version war ausreichend; nach Strommessungen unter Last benötigte die Lok maximal 450mA. Der Dekoder ist für eine maximale Belastung von 1 Ampere definiert.
Eine bessere Steuerung aus dem Märklin-Ersatzteil-Katalog
Unten abgebildet die neue Steuerung:
Sechs Laternen in aufgearbeiteter Version mit 2-Farb-LED gelb-rot
"Max" hatte nur eine Laterne vorne - etwas kümmerlich!
Eine Elektronik für den Licht-Wechsel
Ohne Zusatz-Elektronik geht es leider nicht !
Alle Decoder schalten gegen Masse ( Null-Volt-Decoder ); das funktioniert mit einfachen LED, nicht aber mit Duo-LED. Die haben einen gemeinsamen Kathoden-Anschluss und können nur gegen Plus einzeln geschaltet werden.
Also: Es muss ein Inverter-Modul zwischengeschaltet werden!
Besonderheit:
Das Schlusssignal sollte über einen Decoder-Schaltausgang abschaltbar sein.
Schlussignal "aus" sperrt Transistor TUN; die rote LED bleibt aus ! Hier die Schaltung:
Aufbau Inverter-Modul zur Lichtumschaltung
Der Aufbau der 6 Widerstände und drei Transistoren war vollkommen unkritisch. Eine kleine Lochrasterplatine 4x9 Lötpunkte im Raster 1/10" bzw 2,54mm nahm alle Bauteile auf. Anschliessend einen Schrumpfschlauch darüber gezogen und es gibt keine Kurzschlüsse.
Tipp: Zwei kleine Module lassen sich leichter unterbringen als ein Grosses!
Die nachstehende Ansicht ist die Lötseite:
Der Anschluss erfolgt über die Kabelenden, die mit den entsprechenden anderen Litzen zusammen gelötet werden, natürlich mit Schrumpfschlauch als Isolierung!
Platzprobleme gibt es nicht; die Module liegen nebeneinander in der Aussparrung des Ballastgewichtes im Kessel.
Original-Verdrahtung Märklin Delta-Dekoder "Max"
So war die Verdrahtung im Originalzustand mit DELTA-Decoder:
Die einsame Front-Laterne leuchtet nur in Abhängigkeit der Geschwindigkeit. Der Rauchgenerator wird per Mini-Kippschalter eingeschaltet. Das bleibt auch so - es ist ohnehin kein realistischer Qualm zu erwarten!Anschluss IntelliSound an Stelle Märklin Delta-Dekoder
Löten am Decoder ist "fummelig", besser die Anschlussdrähte auf neue und längere Litze umsetzen (Schraumpfschlauch!). Alle Kabel werden zunächst mit Überlänge in den Motor- und Kesselraum geführt. Anschliessend werden sie abgelängt und mit den entsprechenden anderen Kabelenden verbunden. (und wieder Schrumpfschlauch darüber nicht vergessen! )
MAXI-Lampen Umbauen und Montieren
Hier ist ein bischen Filigranarbeit erforderlich:
- Birnen rausnehmen
- Sockel ausbohren ( 2 Löcher )
- drittes Loch für LED-Kathode bohren
- LED vorne plan schleifen (nicht zuviel, sonst werden die Dioden beschädigt ! )
- Anoden-Anschlüsse nach unten biegen
- Kathode (Mitte) abkneifen und Litze anlöten
- Rückseite der LED mit UHU-Plus "isolieren"
- Lampengehäuse innen weiss anmalen
- LED einkleben ( UHU-Plus )
- alle Klebestellen und Anschlüsse weiss anmalen
- "Glasscheibe" aus Klarsicht-Verpackungsmaterial ausschneiden und auf LED aufkleben (UHU-Plus ist nach aushärten fast vollständig durchsichtig)
- Lampe mit Originalschraube und Halter montieren
- Wichtig: nach jedem Arbeitschritt die Funktion der LED prüfen: Spannung 1,5V-Batterie mit 100 Ohm Vorwiderstand anlegen. Bei den Lampen hinten wird zusätzlich der Winkel des original Halters abgesägt.
- Für die Lampenbefestigung an der Rückwand muss entsprechend Bohrplan gebohrt werden - unbedingt ankörnen!
Zusammenbau
Der Zusammenbau war vollkommen unkritisch. Es war genug Platz vorhanden. Der Lautsprecher wurde mit Teppich-Klebeband unten an der Rückwand befestigt. Die Lampenkabel wurden zusammengefasst. In jede Kathodenleitung wurde ein Widerstand 1,5kOhm "eingeschrumpft". Unter dem Rauchgenerator-Schalter wurde ein kleiner Schlitz geflext, durch den die Kabel in den Kessel geführt werden. Die sichtbaren Kabel im Führerhaus sind mittlerweile durch Heizer und Lokführer verdeckt.
Umbauergebnis und Vergleich
Im direkten Vergleich fällt der Umbau besonders auf, dazu noch der Sound und die Lichtfunktion!
Die Gegenüberstellung macht den Gewinn an Modell-Qualität sichtbar. Natürlich geht noch mehr - aber dann sollte man besser eine T3 aus dem Profisortiment kaufen. Mir ging es um die Bastelei und die Entwicklung der Inverter-Schaltung.
Am Ende kommt der "Supermax" einer auf Hochglanz polierten holländischen Museumslok doch recht nahe!