V36 Dekoder-Umbau mit Telexkupplung
Es ist eigentlich nicht viel zu tun:
- Decoder ersetzen
- Lautsprecher einbauen
Die Haupt-Komponenten:
Lok V36 207 / Märklin 55302
ersteigert bei Ebay, Dekoder als defekt angegeben. Die Lok hat werksseitig Telex-Kupplung vorn und hinten, deren Funktion natürlich erhalten werden sollte.
Als neuer Dekoder wurde ESU 54530 gewählt; das ist eine Variante des ESU Loksound XL 4.0 (54500), bespielt mit dem Sound der V36 (6-Zylinder-Motor) als Angebot des Modellbahn Shop Lippe (MSL)
Schaltplan V36 Märklin Spur1 55302 mit Loksound XL 4.0
Zunächst wurde die aktuelle Verdrahtung des original Märklin Dekoders aufgenommen und dort, wo es nicht eindeutig war, die anliegende Spannung nachgemessen. Daraus ist dann die Verdrahtung zum Anschluss des neuen Dekoders entstanden.
Der Decoder-Umbau ist vollkommen problemlos!
Es gibt zwei Halteprofile:
- bei beiden Profilen muss die Haltenase innen weggefeilt werden, damit der ESU-Decoder voll einschiebbar ist.
- das hintere Profil ist mit einer Schraube im Langloch befestigt und lässt sich etwas einstellen - ausreichend für den ESU-Decoder. Siehe auch Umbau BR80
Der Dekoder wird auch hier wieder über Kopf eingesteckt, um möglichst kurze Leitungswege zu haben. Die Kabelanschlüsse für Licht vorne waren lang genug und konnten wieder verwendet werden. Alle anderen Kabel wurden neu verlegt. Die Zusatzplatine für die Entkuppler wurde unverändert belassen. Die Eingänge zur Ansteuerung durch den Dekoder passen auch für den Loksound 4.0 XL, da auch hier aktiv gegen GND (Dekoder Minus) geschaltet wird.
Lautsprecher Auswahl und Einbau in V36
Das Gehäuse der V36 ist allseits geschlossen, da dringen kaum Geräuche nach draußen. Irgendwo Löcher Bohren um Schallaustritt zu ermöglichen geht mir gegen den Strich - das Modell soll möglichst original erhalten bleiben.
Eine noch verträgliche Modifikation ist es, die Fenster der Türen zu öffnen. Dazu wird die transparente Kunststoffplatte mit einem Mini-Fräser seitwärts und unterhalb des Türfenster von innen aufgetrennt und das Kunststoffstück entfernt. Dadurch wird das Gehäuse äusserlich nicht in Mitleidenschaft gezogen - es sind eben jetzt die Türfenster offen.
Die beiden Öffnungen sind ausreichend, um Schall nach aussen dringen zu lassen.
Als Lautsprecher habe ich ein Conrad-Teil (Best.-Nr. 335426) gewählt, weil es mit einer Dicke von 20,5mm gerade noch von unten in das Gehäuse einschiebbar ist. Der Lautsprecherrahmen wurde matt schwarz gestrichen - so fällt der Lautsprecher weniger auf. Auf der Bodenplatte ist er nur mit einem Klebepad fixiert - das reicht.
Dekoder programmieren mit Mapping-Tabellen
Der Funktionsumfang des Loksound XL 4.0 ist riesig! Das scheint mir mittlerweile zu einem Nebekriegsschauplatz geworden zu sein, der das eigentliche Fahren einer Lokomotive auf einer Anlage zu verdrängen droht.
Ich reduziere alle Fahrzeuge auf die fünf Funktionen, die die Intellibox I unterstützt:
- f0 Licht an/aus
- f1 Sound an/aus
- f2 Zusatzgeräusch (hier Pfeifen)
- f3 Telex-Kupplung vorn
- f4 Telex-Kupplung hinten
Natürlich geht über die Traincontroller-Steuerung mehr, ebenso auch über das Reglermodul des Gleisbildstellwerks Track-Control - aber für mich ist das nicht erforderlich.
Nun kommt das Thema Mapping ins Spiel, was zunächst mal schwierig zu verstehen ist.
Die Plaudereien in den Foren zu diesem Thema sind wenig hilfreich - die meisten scheinen es nicht verstanden zu haben oder können ihr Wissen nicht mehr in klare Worte fassen. Man muss es aus der Sicht "Software" betrachten und sich klar machen, das jede Mappingzeile einfach nur EINE Programm-Routine ist. Jede dieser 40 Zeilen (Routinen) wird immer wieder in einer Schleife durchlaufen und nach dem Inhalt entsprechend ausgeführt.
Wenn man es so betrachtet, wird die Sache verständlich - auch ohne Lok-Programmer.
Zunächst die allgemeinen Einstellungen:
Adresse, Lautstärke und Licht ( DCC - Programmierung byteweise )
Adresse Lok
CV1 von 3 auf 36 geändert
Gesamtlautstärke
CV63 von 192 auf 132 geändert (abhängig vom persönlichen Empfinden)
Helligkeit Licht
Helligkeit reduzieren (damit die Birnchen ewig halten)
dazu zunächst
CV31 auf 16 und
CV 32 auf 0 setzen
Helligkeit Licht vorne:
CV262 auf 25 gesetzt
Helligkeit Licht hinten:
CV270 auf 28 setzen
... und das Mapping für die Telex-Kupplungen:
Da nicht mitgeteilt wird, welche Einstellungen in welcher Mappingzeile bei dem aufgespielten Loksound für die V36 vorhanden sind, habe ich willkürlich Zeilen weiter hinten für die Telex-Funktionen gewählt:
- Mapping-Zeile 13 für f3 bzw Kupplung vorne
- Mapping-Zeile 14 für f4 bzw Kupplung hinten
Geänderte Einstellungen siehe unten. Die Mapping-Tabelle kann hier für die eigene Dokumentation heruntergeladen werden.
Um ungewünschte Nebeneffekte beim Betätigen von f3 und f4 zu vermeiden, sollten alle anderen CVs in den Zeilen auf den Wert 0 (Null) gesetzt werden.
... alte Sound-Funktionen entfernen
Im Lieferzustand sind auf f3 und f4 Zusatzgeräusche zugeordnet, die jetzt auch beim Betätigen der Telex-Kupplung zu hören sind. Die müssen natürlich weg.
Da aus den Tabellen der Bedienungsanleitung zu entnehmen ist, das f3 und f4 in CV B liegen müssen und f3 den Wert 4 und f4 den Wert 16 haben muss, muss man einfach alle Mappingzeilen in der Spalte CV B durchgehen und auslesen.
Es wurden entsprechende Werte in Zeile 5 und 6 gefunden und durch den Wert 0 ersetzt. Danach ist Ruhe beim Betätigen der Kupplungen.
Die anderen Werte in Zeile 5 und 6 kann man einfach stehen lassen bzw. ignorieren - sie werden ja nicht mehr durch die Funktionstasten aktiviert.
Was noch bleibt:
Für den Automatikbetrieb mittels Traincontroller müssen dort noch die Parameter für
- maximale Geschwindigkeit
- Anfahren und
- Bremsen
eingestellt werden, damit die Lok ein optimales Verhalten im Blockbetrieb zeigt. Das ist aber erfahrungsgemäß nach 2 bis 3 Versuchen erledigt.